Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, strahlend blauem Himmel und bewaffnet mit Astscheren machen wir uns auf den Weg zu einem unserer Mutterquartiere in dem kleinen sächsischen Dorf Höfgen. Auf ca. 10 Hektar wachsen hier unterschiedliche Pappel- und Weidensorten. Das jährliche Wachstum der Pappeln erstaunt jedes Jahr aufs neue. Je nach Sorte sind die Jungbäume nach der letzten Ernte vor einem Jahr um bis zu 6 Meter gewachsen und haben bereits einen Umfang ( BHD ) von bis zu xx.cm. Das ist gerade noch dünn genug um die Bäume manuell zu ernten.
Also bahnen wir uns in 2er-Teams unseren Weg durch die Reihen, schneiden die Pappeln knapp über der Wurzel, bündeln sie und lassen die fertigen Bündel erstmal auf dem Feld liegen.
Auch wenn die Arbeit körperlich fordernd ist, hat sie auch einen fast schon meditativen Charakter. Die Geräuschkulisse besteht aus nichts als Wind und Vogelgezwitscher, die Luft ist so frisch wie sie nur sein kann und der Kopf ist fokussiert auf die wiederkehrenden Handbewegungen. Und ja, die Ernte findet im Februar und März statt, es kann also durchaus mal stürmen, hageln und schneien und die Temperatur sinkt schon mal für mehrere Tage auf -15 Grad. Aber wir sind ja auch immer auf der Suche nach Abenteuer.
Der Abend naht und nun liegen ein paar hundert Bündel mit Pappelruten am Feldrand und warten darauf abgefahren zu werden. Es wird zum Feierabend nochmal sportlich und man kommt trotz der Temperaturen auch ordentlich ins schwitzen. Umso glücklicher macht der Anblick, wenn der Hänger vollgeladen ist und die Pappeln zur Pflanzgutproduktion jetzt in die Sägehalle fährt.